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36.958.742 physiotherapeutische Leistungen …
Zahl des Monats

08.02.23 (ams) … verordneten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2021 Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Das entspricht laut Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) einem Anteil von 79 Prozent an allen Heilmittelleistungen. Der Umsatz in diesem Bereich stieg im Vergleich zu 2020 um zehn Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Sie haben damit einen Anteil von 71,5 Prozent am GKV-weiten Heilmittelumsatz von 10,2 Milliarden Euro.
Die drei weiteren großen Heilmittelbereiche Ergotherapie, Sprachtherapie und Podologie erzielten jeweils Umsätze in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, 1,1 Milliarden Euro beziehungsweise 0,3 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich ein Umsatzanteil von 15,2 Prozent für die Ergotherapie, 10,4 Prozent für Sprachtherapie und 2,9 Prozent für die Podologie. 1,1 Millionen Euro entfallen auf Ernährungstherapie und Nachforderungen aus dem Vorjahr.
Pro gesetzlich Versichertem kommt der Heilmittelbereich insgesamt auf einen Umsatz von 139,69 Euro. Davon entfallen 99,90 Euro auf die Physiotherapie und 21,28 auf die Ergotherapie. Es folgen die Sprachtherapie und die Podologie mit 14,48 Euro beziehungsweise 4,02 Euro pro Versicherten.
Kinder sind eine besondere Patientengruppe, da sie nicht nur nach Unfällen oder Erkrankungen mit Heilmitteln behandelt werden, sondern häufiger bei Störungen der natürlichen Entwicklung. So liegt beispielsweise der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis einschließlich 14 Jahren unter den Patientinnen und Patienten mit Sprachtherapie dem WIdO-Heilmittelbericht zufolge bei 70,3 Prozent. Die meisten sprachtherapeutischen Behandlungen bei Kindern erfolgen demnach rund um die Einschulung zwischen fünf und sieben Jahren.
Nach dem Ende der zweiten Pandemiewelle Anfang 2021 haben AOK-versicherte Kinder trotz fortbestehender Beschränkungen wieder häufiger Arztpraxen und Therapeuten aufgesucht. Die Rate der Fünf- bis Siebenjährigen, die sprachtherapeutisch behandelt wurden, pendelte sich Ende 2021 wieder bei rund 5,5 Prozent ein. Das entspricht dem Niveau wie unmittelbar vor der Pandemie. Zu Beginn der Pandemie war der Wert im zweiten Quartal 2020 deutlich auf 4,9 Prozent zurückgegangen.